Samstag, 1. Dezember 2012

Gold sieben und filtern

Für mich das Tool des Monats: Das Artemio 4 Sieb Set von JBL. Lange hatte ich nach so etwas gesucht und per Zufall in der Aquariumabteilung entdeckt.
Das praktische Set besteht aus vier stapelbaren Sieben mit unterschiedlicher Maschenweite (0,15 mm, 0,30 mm, 0,60 mm und 1,00 mm). Es hat mir schon mehrfach den Tag gerettet, wenn Gold, Silber, Pallaldium und Schmutz scheinbar untrennbar in einem Gemisch vorlagen. 
Gefälltes Edelmetall abgesiebt (c)
Auch praktisch als Ersatz für Kaffefilter, die man ja nur einmal verwenden kann und bei denen sich immer die Frage stellt, wie man die Folien wieder heraus bekommt. 
Natürlich kann auch das feinste Sieb nicht alle kleinen Partikel abfiltern, aber man kann schon mal vortrennen. Die 4 Siebe gibt es z.B. bei amzon für rund 10€.
So kann man während eines Prozesses schnell mal Feststoffe absieben, statt sie langwierig durch einen Filter laufen zu lassen. Auch abgelöste Goldfolien aus der AP Lösung kann man so schnell zwischendurch bergen. Die vier verschiedenen Siebgrößen lassen sich stapeln und können auf diese Weise Fetsstoffe mit verschiedenen Größen sauber trennen. Will man das Material aus dem Sieb bekommen, dreht man dieses einfach um und lässt von der Rückseite Wasser durchlaufen, das man in einem darunter stehenden Gefäß auffängt.
Eine praktische Hilfe also, die Filterpapier spart und schneller an das abgesiebte Gold gelangen lässt.


Samstag, 20. Oktober 2012

Entgolden per Elektrolyse I


Vergoldetes Metall entgolden

Nachdem wir letzten Monat die Zutaten zu dem Projekt Goldzelle zusammengetragen haben, hier nun ein erster Teil des Reports zu dem Verfahren.
Im Internet finden sich einige Berichte, die meisten nicht vollständig oder nur wild zusammen kopiert sind. 
Googlen und abschreiben kann jedoch jeder, wichtig ist eine nachgeprüfte Funktion und ein Überblick über das gesamte Verfahren.
Daher wäre die Goldzelle etwas für die Mythbuster.
Der mechanische Zusammenbau wirft sicherlich auch für ungeübte Hobbybastler keine allzu großen Probleme auf.
Da man nie weiß, wer so alles mitliest (Kinder etc) gibt es die genauen Daten zum Verfahren jedoch nur im (kostenlosen) Mitgliederforum, denn die Goldzelle ist eine extrem heikle Angelegenheit, ein ganz anderes Kaliber als AP oder sogar Königswasser. 
Sie ist sowas wie ein Kernreaktor im Selbstbau für den Refiner. Dagegen ist AP ein Windrad.
Extreme Vorsicht beim Handling der hochkonzentrierten Schwefelsäure ist also angesagt.

Die Theorie dahinter

Spare ich mir an dieser Stelle, denn wer hier lang surft will schnell zur Sache kommen. Wenn es aber interessiert, im vollständigen Report wird das natürlich erörtert.

Was macht die Goldzelle?

Die Goldzelle (US. engl. reverse electroplating, sulphuric cell) kann die Goldbeschichtung von metallischen Objekten entfernen. Somit wären goldbeschichtete Kontakte aus der IT natürlich hervorragend geeignet.
copyright adrenalinemedia (c) 2012
Goldbeschichte Pins  adrenalinemedia (c)

Kontakte wie diese hier bestehen nämlich nur an der Oberfläche aus Gold. Darunter liegen weitere Galvanisierungsschichten aus z. B. Nickel, Kupfer, Bronze, Messing usw.
Da das AP Verfahren hier an seine Grenzen stößt, ist eine Verfahren für das selektive Abtragen der Goldschicht natürlich ideal.
Hier ist auch schon der erste Mythos, der "gebustet" werden muss. Selektiv kann das Verfahren nicht sein, ist es auch nicht. Es wird nur durch die Zufuhr von elektrischer Energie, die chemische Reaktion beeinflusst, so dass der Säure genügend Energie zur Verfügung steht um - scheinbar entgegen der elektrochemischen Metallreihe - das Gold gleichzeitig mit den unedlen Metallen zu lösen. Beim trägen AP Verfahren hat die Säure einfach zu wenig Energie zur Verfügung und begnügt sich mit den unedlen Metallen und dem Kupfer (das übrigens bereits zu den Edelmetallen zählt).
Aber bei Leistungen um die 150 Watt, die bei der Goldzelle pro Gallone (ca. 5L) zugeführt werden, reicht die Energie um selbst Gold kurze Zeit aufzulösen. Es zementiert sich an in der Säure herumvagabundierenden Kupferionen und sinkt schließlich nachdem es sich mit Gleichgesinnten zusammengeklumpt hat, langsam als schwarzer Schlamm auf den Boden des Gefäßes.
Viele Mythen gibt es hinsichtlich der Zusammensetzung des Elektrolyten - reichen 96% oder müssen es 98% sein? Glyzerin zugeben ja oder nein? Welche Stromstärke, welche Spannung ist optimal? Was passiert mit Silber, Palladium, Platin? Welches Anodenmaterial kann/muss ich benutzen?
Das Verfahren ist übrigens kein neuer "Hack", sondern wurde bereits um 1930 patentiert, entdeckt wurde es vermutlich bereits viel früher.
Viele, viele Fragen und daher an dieser Stelle wieder der Verweis auf den vollständigen Report, denn dafür ist ein Blogeintrag einfach zu kompakt.
Was den Bauplan angeht, so empfehle ich unerfahrenen Usern nicht von der Zusammensetzung abzuweichen die zuletzt hier veröffentlicht wurde. Was nicht heißt, das man es genau dort kauft, aber der prinzipelle Aufbau sollte nicht verändert werden. Insbesondere das hitzefeste Gefäß, die Bleianode und der Kupferkorb müssen sein.

Vorsicht!

Beim Handling mit der Säure ist bereits äußerste Vorsicht angebracht. Im heißen, konzentrierten Zustand frisst sie sich durch fast so ziemlich jedes handelsübliche Metall.
Chemical GAU adrenalinemedia (c)
Und so eine Kernschmelze hat es dann auch prompt gegeben, ein Kunststoffbehälter hat die heiße Säure nicht ausgehalten und sie hat sich unbemerkt zu meinen Füßen den Weg ins Freie gebahnt. 
War ´ne schöne Sauerrei und hat mich 2 Tage Arbeit und 10 Kilo Quarzsand gekostet, mein kleines Fukushima. Der Sand hat noch stundenlang heiß vor sich hin gezischt..
Also mal im Ernst: 
Das ist kein Schülerversuch! 
Wer nicht über die geeignete Erfahrung und Ausstattung verfügt, sollte es bleiben lassen.
Wenn alles gut läuft, emittiert die Lösung keine Gase, bis auf einen leichten Schwefeldioxid Geruch (faule Eier). Das ist soweit sehr erfreulich, denn hier punktet das Verfahren in der Sicherheit.
Allerdings geht nie alles wirklich gut und falls die Zelle zu lange läuft (zum Beispiel weil das Telefon klingelt und man mal 5 Sekunden wegschaut) beginnt sie einfach jedes Metall in der Lösung unter starkem Zischen und Freigabe von gefährlichen Schwefelverbindungen freizugeben. Man muss also immer während des Prozesses daneben stehen. 
Vorher/Nachher adrenalinemedia (c)
Leider ist dieser Augenblick - dann wenn es  zu zischen und zu rauchen beginnt - der an dem das Gold vollständig abgelöst wurde...
Man kann sich also entscheiden wie man es gerne hätte: unvollständig oder ungesund.
Die Säure ist eine schwere ölartige Flüssigkeit, die keinen Geruch abgibt und im Urzustand klar bis trüb erscheint. Durch die Anwendung der Goldzelle färbt sie sich schnell schwarz.

Los geht´s

Doch reden/schreiben wir nicht so viel: Es gibt natürlich auch was zu sehen. Bislang auf Englisch, aber durch den Text hier wisst ihr ja worum es geht. Schaut´s euch an und dann kommt zurück zum Text - viele Spass...


So also arbeitet die Goldzelle - klar hat man schon mal irgendwo verschwommen gesehen.
Aber wie immer liegt bei diesen Prozessen die Tücke im Detail. Das wilde Zusammenschütten der Säure und Hineinwerfen von vergoldeten Teilen bringt nicht sofort den Erfolg. Es gibt einige Parameter, die stimmen müssen. Man muss auf unvorhergesehene Vorfälle wie Rauchaustritt und Säureaustritt vorbereitet - und ich meine wirklich vorbereitet - sein. Wer dann erst überlegt was jetzt zu tun ist hat schon verloren. Alles muss bereit liegen. Schutzkleidung ist obligatorisch. Ziemlich viel Aufwand für den Fall der Fälle, ich weiß. Aber wenn er eintritt, dann ist Holland in Not - wie beim AKW.
Abonniere das Blog, dann erfährst du sofort, wenn es weitergeht, es gibt nämlich noch einige Details, Alternativen und  Informationen die so noch nicht im Netz stehen.

Samstag, 6. Oktober 2012

Palladium zu verkaufen



Palladiumfolien
Sehr selten angeboten.
Ähnlich Blattgold sind diese Folien hauchdünne edle Metallplättchen.
Ein Gramm Palladiumfolien beinhaltet geschätzte 500-1000 Stk.
Ideal zum Experimentieren, Sammeln usw.
Ca. 995er Palladium auf sehr dünnem Trägermaterial. Beständig gegen Salzsäure etc.
Gewicht: ca. 1g
Palladium ist ein äusserst seltenes, sehr schöne grau-silbernes Metall.
Es besticht durch seinen Edelmetallcharakter, es ist edler als Gold und kommt vor dem Platin, seine Fähigkeit die 900 hundertfache Menge an Wasserstoff des eigenen Gewichts zu binden - für diese Entdeckung gab es sogar 2010 einen Nobelpreis - und die starke orange Farbkraft seines Oxids. Wenige Tropfen Palladiumchlorid können eine ganze Badewanne einfärben.
Durch den Schmelzpunkt von 1700° ist es extrem hitzebeständig und aufwändig zu schmelzen.
Es findet heutzutage in Katalysatoren zur Abgasreinigung Verwendung
Ob als Schmuck....
..im Autokatalysator...
..oder in der Elektronik.
Diese Folien können einzeln entnommen und z.B. für Versuche, zum Vergleich oder zum Beimischen mit anderen Metallen verwendet werden.
Auch wenn Sie mit dem Gedanken spielen Katalysatoren zu recyclen, können Sie anhand dieser Proben verschiedene Prozesse testen.
Palladium ist ungiftig, aber als feines Pulver leicht entzündlich.
Palladium ist DAS Metall der nahen Zukunft. Sein Einsatz wird für Elektroautos unentbehrlich sein, da es als Energiespeicher der Brennstoffzelle ohne Alternative ist.
Sein Preis rangiert fast auf der Hälfte des Goldes. In Zukunft dürfte sich das drastisch ändern wenn Millionen Fahrzeuge mit Brennstoffzellen ausgerüstet werden, die auf Palladium basieren.
Palladium fällt als Nebenprodukt, bei der Gewinnung von Platin und anderen Erzen an. Es ist in kleinen Mengen sehr selten zu kaufen und wenn, dann nur zum Vielfachen des Marktpreises.
Hier aber können Sie das Metall weiter aufteilen und viele Jahre nutzen.

Die letze Aufnahme zeigt eine Mikroskopie zweier Folien in 200facher Vergrößerung.












Palladium ist das neue Gold!


Design und Text geschützt
copyright adrenalinemedia © 2012

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Donnerstag, 20. September 2012

Reverse electroplating - Entgoldung - Einkaufsliste

Für Goldsucher, die sich für die umgekehrte Galvanisierung (reverse electroplating) interessieren, habe ich hier eine Liste der benötigten Bauteile für eine Entgoldungszelle zusammen gestellt. Die Entgoldungszelle ist in der Lage Gold von metallischen und nicht-metallischen Gegenständen abzulösen, auch wenn andere Metalle vorhanden sind. Sie ist also ideal für vergoldeten Schmuck, Pins von PCs usw, die mit anderen Verfahren nur unwirtschaftlich entgoldet werden können.

Das Gefäß:
Da die Reaktion zur Hitzeentwicklung neigt, ist ein feuerfester Glasbehälter Pflicht. Die heisse Säure muß in einem sogenannten Pyrexbehälter aufbewahrt werden. Dieser ist bis mehrere hundert Grad hitzebeständig.
Geeignet sind hierfür Gefäße, die auch backofenfest sind. Eine bezahlbare Lösung findet sich hier:
Bestellink bei Amazon: http://goo.gl/cpIZ0

Als Elektrolyt wird konzentrierte Schwefelsäure verwendet. Man kann sich diese auch selbst durch eindampfen von Batteriesäure herstellen. Bequemer ist es aber natürlich die richtige Konzentration gleich zu nehmen. Zumal sie auch nicht teuer ist. Pro Flasche 1 Liter - am besten 2 bestellen! :



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Kommen wir zur Kathode. Diese besteht am besten aus Blei, damit sie sich nicht auflöst.
Eine 1 Kg Bleiplatte dient hier als Grundlage. Die Cordura Ummantlung sollte zunächst entfernt werden.

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 Die Anode besteht idealerweise aus Kupfer. Um vergoldete Gegenstände ablegen zu können sollte das Blech zu einem Körbchen geformt werden. Einige. kleine Löcher im Boden erleichtern den Durchfluss und somit die Reaktion. Ideal ist ein Kupfernetz, aus dem man ein Körbchen formt.


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Kommen wir nun zur Stromversorgung. Ideal ist hierbei ein regelbares Ladegerät für Autobatterien. So kann man mit verschiedenen Spannungen experimentieren und die optimale Einstellung finden. Labornetzgeräte liefern in der Regel nicht mehr als 5-6A. Das ist etwas wenig für die Zelle. Bis zu 15A müssten es schon sein. Ein sehr gutes Preis/Leistunsgverhältnis findet sich beim nachfolgenden Ladegerät von Graupner. Es ist von 5V bis 15V regelbar, liefert dabei bis zu 20A Strom und hat eine Strombegrenzung. Somit werden Kurzschlüsse unterdrückt.

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Um Anode, Kathode und Netzgerät solide zu verbinden, braucht es jetzt noch Krododilklemmen und Kupferlitzen, die den hohen Strom auch aushalten. Diese hier sind von Graupner und somit für das Ladegerät passend. Ausserdem spart es Versand:

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Stand heute beläuft sich der Einkaufszettel somit auf rund 130€ inklusive Versand. Die erforderlich Bastelarbeit hält sich in Grenzen. Lediglich die Bleianode muss etwas angepasst und das Kupferblech zu einer Art Körbchen zurechtgebogen werden.
Dann kann man auch schon loslegen!
Wie immer liegt die Tücke im Detail. Wer noch nicht so recht weiß wie man mit der "Entgoldungszelle" umgeht, muss sich zum Thema noch etwas einlesen. Am besten im Forum die Fragen hierzu stellen.
Noch ein Sicherheitshinweis: Konzentrierte Schwefelsäure ist stark ätzend und kein Kinderkram! Die Reaktion entwickelt ordentlich Hitze, also keine anderen - nicht feuerfesten - Gefäße verwenden, schon gar kein Kunststoff!
Auch übliche Glasgefäße wie Blumentöpfe etc. eignen sich nicht, da sie bei Hitze platzen und die Säure dann ausläuft!
Unter dem Gefäß muss in jedem Fall eine flache Wanne aus Kunststoff stehen die bei einem Unfall die auslaufende Säure auffängt.
Weiterhin entstehen bei der Reaktion gesundheitlich bedenkliche Dämpfe. Es ist also Sorge zu tragen, dass ein Abzug vorhanden ist oder das Ganze im Freien abläuft.
Beim Handling der Säure unbedingt Handschuhe und Schutzbrille tragen!
Im nächsten Beitrag behandeln wir die Benutzung der Entgoldungszelle - also abonniere das Blog und bleibe auf dem Laufenden!

Montag, 20. August 2012

Willkommen zu Goldschrott!


Gold aus PC und Handy recyceln

Hier findet ihr alle Informationen zum Thema Gold aus Elektronik gewinnen. 
  • Wie es geht 
  • was es kostet 
  • wo ihr die Materialien herbekommt 
  • was es bringt.
Jeder fängt mal klein an! 
Ihr habt PC Platinen, die zum Schrotten zu schade sind, viel Gold enthalten und ihr seid pleite?
Irgendwie muss man dieses Gold doch da raus bekommen? Aber keiner will euch was erzählen, jeder macht ein Geheimnis daraus, wie man das glänzende Gold aus der Platine und in euer Portemonaie bekommt. 
Gold aus PCs - so sieht es aus!
Natürlich will euch keiner etwas erzählen, die Krankheit heißt "Gier" oder "Goldfieber". Jeder versucht alles für sich zu reklamieren, keiner gibt Tipps, lieber nimmt er sie mit ins Grab! 
Was bleibt also anders übrig, als den Goldschrott bei Ebay reinzusetzen und für viel zu wenig Geld zu verkaufen?
Damit ist jetzt Schluß - ab jetzt macht ihr euer eigenes Gold!
Abonnier dieses Blog, lies das Buch! 
Holt euch das Buch, das als die Bibel der Goldfischer gilt. "Gold aus PC und Handy gewinnen" von M.A.Buth auf deutsch!
Erschienen bei Adrenalinemedia und erhältlich bei Xinxii & Amazon als ebook.
Dort erfahrt ihr wie man mit sauberen und einfachen Methoden an das Gold aus Platinen zu kommt. Keine Geheimnisse mehr, jeder Trick, jede Adresse, alles jetzt hier an dieser Stelle !
Das erste Video aus dem Badezimmer eines Goldwäschers schon mal hier vorab:

Freitag, 20. Juli 2012

Wieviel Gold enthält eine Festplatte?

Durch das Internet geistern immer wieder Gerüchte, Festplatten seien besonders wertvoll. Man berichtet dort von Gold und Platin, das zu finden sei. 
Ich habe mir daraufhin einmal genauer die Edelmetallgehalte von Festplatten angeschaut, sie zerlegt und die Komponenten auf werthaltige Stoffe geprüft. Hierbei beschränkte ich mich auf die derzeit als Elektroschrott verfügbaren Modelle. Ältere Festplatten aus den 80ern oder gar 70ern waren daher nicht dabei. Wer sich mit dem Thema beschäftigt, wird wissen, dass die Hersteller sprunghaft ihre Produktionsprozesse und Materialien wechseln und dies auch in der Vergangenheit getan haben. Trotzdem lässt sich hier ein Mythos klären. Zunächst einmal die guten Nachrichten:
Ja, Festplatten enthalten Gold!
Es findet sich besonders an der Steckleiste der IDE und SCSI Modellen, sowie an einigen kleineren Steckern im Inneren. Es handelt sich hierbei aber lediglich um vergoldete Kontakte mit einem Gesamtgewicht unter 10g. Entsprechend rechnen wir hier mit der typischen Vergoldungsquote von 0,1%, also 0,001g Gold Ausbeute an den Steckverbindern pro Festplatte...
Weiterhin befinden sich auf dem Controllerboard der Platte ein bis zwei hochpolige ICs. Bei diesem geringen Gewicht und der ebenfalls typischen Quote von 0,1% Ausbeute können wir den Goldgehalt vernachlässigen. Silber findet sich typischerweise kaum oder garnicht an Festplatten, Palladium ebenfalls nicht.
Bliebe da noch die Platinbeschichtung der Platter, also der rotierenden Speichermedien. 
Zunächst einmal zur Schichtdicke: Platter werden üblicherweise mit einer Schicht von 1 Micrometer gesputtert. Das ist - soweit mir bekannt die dünnste Beschichtung im IT Bereich überhaupt. Goldbeschichtungen von Steckleisten der PCI Karten z.B. liegen normalerweise bei 8 Micrometern. 
Aber es kommt noch dicker: Diese Hauch von Nichts ist keineswegs Platin! Und auch die Platter selbst bestehen nicht aus edlen Metallen, sondern aus Alumium oder Glas.
Summa summarum gehören Festplatten zu den PC Komponenten, die man getrost an der Mülldeponie abladen oder sich zerlegt an die Wand hängen kann. Sie sind - was Edelmetalle angeht wertlos. Abernten kann man höchstens den Controller, das aber mit minimaler Ausbeute.
Interessant sind ebenfalls die starken Magnete der Festplatten. Sie bestehen teilweise aus Neodym (=Seltene Erden) und gehören somit zu den stärksten der Welt.
Wer es immer noch nicht glauben kann, oder mal einen Blick in eine Festplatte werfen will, ohne sie zu zerlegen, dem sei folgender Link empfohlen: http://hddscan.com/doc/HDD_from_inside.html

Donnerstag, 7. Juni 2012

Wieviel Gold steckt in Platinen?

Platinen, fachmännisch auch Leiterplatten genannt sind die mechanischen Träger von elektronischen Bauteilen.
Diese werden auf ihnen verlötet und sorgen später für die elektrische Funktion. Die Platine dient also zum einen als Plattform, zum anderen als Verdrahtung, denn die Leiterbahnen entsprechen Verbindungsdrähten zwischen den Beinchen der Bauteile.
Vergoldete Leiterplatten
Nun hat man schon öfters etwas davon gehört, dass die Platinen von z.B: PCs oder Handys Gold enthalten.
Meistens sind es jedoch die Bauteile selbst, die goldhaltig sind und weniger die flachen Platinen. Es gibt aber auch Ausnahmen:
Verfügen die Platinen über Anschlussflächen wie bei PCI Karten, Speicher oder CPU Modulen, so sind diese in aller Regel dick vergoldet.
Dieses Gold ist relativ einfach zu bergen, hierzu am besten auf dieser Internetseite weiter umschauen.
Auch gibt es hin und wieder Platinen, die komplett vergoldet sind. Platinen aus der Medizintechnik oder der Wehrtechnik sind übrigens in aller Regel großzügiger vergoldet als solche aus PCs oder Notebooks. Die Qualitätsanforderungen sind dort einfach höher und Gold schützt die Kontakte eben am besten vor Korrosion.
Keine Illusionen sollte man sich jedoch bezüglich der Ausbeute machen: Nichts in der Elektronik is pures Gold, alles ist immer nur mehr oder weniger dick vergoldet. Wenn man bedenkt, daß ein Gramm Blattgold ungefähr eine Fläche von einem Quadratmeter hat, und ein Draht aus Gold rund 2 Km lang gezogen werden kann, bekommt man eine Vorstellung davon, wieviel Material man haben muss um einige Gramm Gold zu erhalten.
Nichtsdestotrotz ist es nicht unmöglich und so manch einer hat den Elektroschrott kiloweise zuhause. Mehr Informationen hierzu auch im Buch "Gold aus PC und Handy".

Dienstag, 10. April 2012

Welche Edelmetalle finden sich im PC?

PCs, Notebooks und andere IT Elektronik enthält wertvolle Metalle wie Gold, Silber oder Palladium. Welche genau, das ist abhängig vom Modell und  seiner Ausstattung
Eine Untersuchung aus den USA aus dem Jahr 2005 gibt die zum damaligen Zeitpunkt aufgefundenen Edelmetalle und sonstigen Inhaltsstoffe wieder:

Ausgehend von 35Kg Gesamtgewicht ( Computer + Röhrenbildschirm)

Nichtmetalle:
Plastik 23% (Gehäuse)
Silizium 25% Glass, CRT, Board
Edelmetalle:
Gold 0.0016% Steckverbinder
Silber 0.019% Board
Palladium: keine Angabe
Platin: keine Angabe
Unedle Metalle:
Eisen 20.5% CRT
Blei 6.3% Bildschirm, metallische Verbindungen
Aluminium 14% Gehäuse
Zink 2.2% Batterie, Phosphor Emitter, CRT
Nickel 0.85% CRT
Zinn 1% metal joining, CRT
Kupfer 7% CRT, Pins
Magnesium 0.03 CRT,Board
Sonstige Metalle:
Germanium 0.0016% Halbleiter, Board
Gallium 0.0013% Halbleiter, Board
Barium 0.03% CRT, Vacuum Röhre
Tantalum 0.016% Kondensatoren,Netzteil
Indium 0.0016% Transistoren
Vanadium 0.0002% CRT
Beryllium 0.016% Board, Steckverbinder
Europium 0.0002% Board
Titanium 0.016% Gehäuse
Ruthenium 0.0016% Board
Cobalt 0.016% CRT, Board
Antimon 0.01% CRT, Board
Bismuth 0.006% Board
Chrom 0.006% Gehäuse
Cadmium 0.01% CRT, Board, Batterie
Selen 0.002% Board
Niob 0.0002% Gehäuse
Yttrium 0.0002% CRT
Quecksilber 0.002% Board, Batterien, Gehäuse
Arsen 0.001% Board

(Werte gerundet)

Neuere Rechner haben etwas andere Werte, da zum Beispiel der Röhrenmonitor durch Flachbildschirme abgelöst wurde. Trotzdem ist die Aufstellung interessant für alle, die recyclen. Palladium als Inhaltsstoff fehlt völlig, einige Elemente wie Cadmium, Quecksilber und Blei dürfen heutzutage in IT Elektronik garnicht mehr vorkommen.

Dienstag, 3. Januar 2012

Wieviel Gold steckt in einer CPU?


Alte Prozessoren sind oftmals Gold wert
Das Herzstück eines jeden PCs ist der Prozessor, auch CPU genannt. Er ist die "Schaltzentrale" des Computers.
Im Laufe der Entwicklung wurden immer mehr Funktionen in den Chip integriert. Bekannte Hersteller sind Intel und AMD, früher aber auch Cyrix, IBM und Texas Instruments.
Der Goldjunge liefert am meisten!
Hält man solch einen "Goldkäfer" in den Händen, bemerkt man das zahlreiche Gold an Beinen und dem Gehäuse. Und ja - es ist wirklich Gold! Allerdings weniger als man oftmals meint. Dennoch ist es mehr als wirtschaftlich, bei entsprechenden Mengen an Prozessoren, dieses Gold zu fördern.
Auch lukrativ: Slot CPUs von AMD und Intel
Die CPU Beine, genannte "Pins" sind übrigens nicht aus reinem Gold, sondern 24 Karat vergoldete Drähte. Sie können durch die CBX Methode oder durch Köngiswasser zu reinem Gold verarbeitet werden. Auch die Deckplatten der CPUs sind oftmals vergoldet und lohnen. Viel Gold, nämlich 10%-20%, findet sich jedoch auch im Inneren der Prozessoren. Dort verbinden winzige, dünne Drähte (Sog. Bonddrähte) das eigentliche Siliziumplättchen mit den Beinchen, die später im Sockel die Verbindung darstellen.
Die CPU muss also zu Gewinnen dieser Golddepots, geöffnet und mit Chemikalien behandelt werden. Wichtig für den Anwender ist es jedoch zu wissen, wie viel Gold in einer jeden CPU steckt.
Wir verraten es hier einmal: zwischen 0,05g und 0,25g sind die übliche Menge des (theoretisch) gewinnbaren Goldes.
Hier wird Ihnen geholfen - Das Goldbuch enthält Angaben zum Goldgehalt der meisten Prozessoren ;-)
Ein Kerl bildet jedoch die große Ausnahme: Der Intel Pentium Pro Prozessor liefert bis zu 0,7g Gold und steht somit an erster Stelle bei den PC Goldschürfern. Dieser Wert ist mittlerweile aber sehr umstritten und wird teilweise auch nur mit der Hälfte gehandelt. Preise bis zu 40€ für gebrauchte Stücke lassen das Ganze jedoch nur für solche Goldsucher wirtschaftlich erscheinen, die billig an die CPUs herankommen. Schließlich braucht man noch einiges an Chemie und Ausrüstung, die ebenfalls Geld kostet. Wenn Sie wissen wollen, in welcher CPU wie viel Gold enthalten ist, dann besorgen Sie sich das Goldbuch mit einer umfangreichen Liste fast aller jemals produzierten Prozessoren und deren Goldgehalt! (Siehe Bild)
So wissen Sie beim Einkauf ganz genau, wie viel die Fuhre wert ist!

Sonntag, 1. Januar 2012

Goldgrube Handy

Wieviel Gold steckt in einem Handy?
In der Frühzeit der mobilen Kommunikation war das Gold billig und Mobiltelefone teuer. Die Hersteller konnten es sich leisten, viele wertvolle Materialien bei der Konstruktion von Handies zu verwenden.
Darunter natürlich auch Gold. Doch wozu braucht man eigentlich das Gold im Handy?
Verschiedene Handyplatinen
Gold hat einige wichtige Eigenschaften, für die Nachrichtentechnik. Zum einen ist Gold ein sehr guter Leiter, mit geringem Widerstand. Zum Anderen korrodiert Gold nicht an der Luft. Daher sind die Tastenfelder auf der Handyplatine (Mäander) aus Gold. Sie werden häufig gedrückt, dürfen daher nicht abreiben und korrodieren, da sie sonst nicht mehr funktionieren.
Gold findet sich aber auch an den Umrandungen der Handyplatine. Diese dienen oftmals der Abschirmung gegen störende Strahlungen anderer Geräte und manchmal auch als eingebaute Antenne.
Apropos Antenne: Die Kontaktbuchsen, Stecker und Verbinder die die aufgedruckte goldene Antenne mit dem Gerät verbinden sind auch häufig aus Gold.
Auch der Akkuanschluß des Handies ist aus Korrosionsgründen und aufgrund des geringen Übergangswiderstandes immer aus Gold, bzw. goldbeschichtet.
Nun sind nicht alle Handies baugleich. Einige Hersteller haben Gold durch billigere Materialien ersetzt oder den Goldauftrag zu einem hauchdünnen Schichtchen verkommen lassen ("Flashgold"). Daher ist eine allgemeingültige Aussage dazu, wieviel Gold in einem Handy steckt schwierig - es kommt eben auf das Modell drauf an. Man kann jedoch mit circa 0,05 - 0.2g pro Handy rechnen. (inklusiver aller gebundenen Vorkommen wie z.B. in Chips oder Legierungen und abhängig vom Alter des Geräts)
Übrigens: Auch die SIM Karten und der dazugehörige Anschluss auf der Handyplatine enthalten Gold!
Mehr erfahren? Das ist ein Auszug aus dem Goldbuch (Link)