Donnerstag, 20. September 2012

Reverse electroplating - Entgoldung - Einkaufsliste

Für Goldsucher, die sich für die umgekehrte Galvanisierung (reverse electroplating) interessieren, habe ich hier eine Liste der benötigten Bauteile für eine Entgoldungszelle zusammen gestellt. Die Entgoldungszelle ist in der Lage Gold von metallischen und nicht-metallischen Gegenständen abzulösen, auch wenn andere Metalle vorhanden sind. Sie ist also ideal für vergoldeten Schmuck, Pins von PCs usw, die mit anderen Verfahren nur unwirtschaftlich entgoldet werden können.

Das Gefäß:
Da die Reaktion zur Hitzeentwicklung neigt, ist ein feuerfester Glasbehälter Pflicht. Die heisse Säure muß in einem sogenannten Pyrexbehälter aufbewahrt werden. Dieser ist bis mehrere hundert Grad hitzebeständig.
Geeignet sind hierfür Gefäße, die auch backofenfest sind. Eine bezahlbare Lösung findet sich hier:
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Als Elektrolyt wird konzentrierte Schwefelsäure verwendet. Man kann sich diese auch selbst durch eindampfen von Batteriesäure herstellen. Bequemer ist es aber natürlich die richtige Konzentration gleich zu nehmen. Zumal sie auch nicht teuer ist. Pro Flasche 1 Liter - am besten 2 bestellen! :



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Kommen wir zur Kathode. Diese besteht am besten aus Blei, damit sie sich nicht auflöst.
Eine 1 Kg Bleiplatte dient hier als Grundlage. Die Cordura Ummantlung sollte zunächst entfernt werden.

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 Die Anode besteht idealerweise aus Kupfer. Um vergoldete Gegenstände ablegen zu können sollte das Blech zu einem Körbchen geformt werden. Einige. kleine Löcher im Boden erleichtern den Durchfluss und somit die Reaktion. Ideal ist ein Kupfernetz, aus dem man ein Körbchen formt.


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Kommen wir nun zur Stromversorgung. Ideal ist hierbei ein regelbares Ladegerät für Autobatterien. So kann man mit verschiedenen Spannungen experimentieren und die optimale Einstellung finden. Labornetzgeräte liefern in der Regel nicht mehr als 5-6A. Das ist etwas wenig für die Zelle. Bis zu 15A müssten es schon sein. Ein sehr gutes Preis/Leistunsgverhältnis findet sich beim nachfolgenden Ladegerät von Graupner. Es ist von 5V bis 15V regelbar, liefert dabei bis zu 20A Strom und hat eine Strombegrenzung. Somit werden Kurzschlüsse unterdrückt.

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Um Anode, Kathode und Netzgerät solide zu verbinden, braucht es jetzt noch Krododilklemmen und Kupferlitzen, die den hohen Strom auch aushalten. Diese hier sind von Graupner und somit für das Ladegerät passend. Ausserdem spart es Versand:

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Stand heute beläuft sich der Einkaufszettel somit auf rund 130€ inklusive Versand. Die erforderlich Bastelarbeit hält sich in Grenzen. Lediglich die Bleianode muss etwas angepasst und das Kupferblech zu einer Art Körbchen zurechtgebogen werden.
Dann kann man auch schon loslegen!
Wie immer liegt die Tücke im Detail. Wer noch nicht so recht weiß wie man mit der "Entgoldungszelle" umgeht, muss sich zum Thema noch etwas einlesen. Am besten im Forum die Fragen hierzu stellen.
Noch ein Sicherheitshinweis: Konzentrierte Schwefelsäure ist stark ätzend und kein Kinderkram! Die Reaktion entwickelt ordentlich Hitze, also keine anderen - nicht feuerfesten - Gefäße verwenden, schon gar kein Kunststoff!
Auch übliche Glasgefäße wie Blumentöpfe etc. eignen sich nicht, da sie bei Hitze platzen und die Säure dann ausläuft!
Unter dem Gefäß muss in jedem Fall eine flache Wanne aus Kunststoff stehen die bei einem Unfall die auslaufende Säure auffängt.
Weiterhin entstehen bei der Reaktion gesundheitlich bedenkliche Dämpfe. Es ist also Sorge zu tragen, dass ein Abzug vorhanden ist oder das Ganze im Freien abläuft.
Beim Handling der Säure unbedingt Handschuhe und Schutzbrille tragen!
Im nächsten Beitrag behandeln wir die Benutzung der Entgoldungszelle - also abonniere das Blog und bleibe auf dem Laufenden!