Samstag, 20. Oktober 2012

Entgolden per Elektrolyse I


Vergoldetes Metall entgolden

Nachdem wir letzten Monat die Zutaten zu dem Projekt Goldzelle zusammengetragen haben, hier nun ein erster Teil des Reports zu dem Verfahren.
Im Internet finden sich einige Berichte, die meisten nicht vollständig oder nur wild zusammen kopiert sind. 
Googlen und abschreiben kann jedoch jeder, wichtig ist eine nachgeprüfte Funktion und ein Überblick über das gesamte Verfahren.
Daher wäre die Goldzelle etwas für die Mythbuster.
Der mechanische Zusammenbau wirft sicherlich auch für ungeübte Hobbybastler keine allzu großen Probleme auf.
Da man nie weiß, wer so alles mitliest (Kinder etc) gibt es die genauen Daten zum Verfahren jedoch nur im (kostenlosen) Mitgliederforum, denn die Goldzelle ist eine extrem heikle Angelegenheit, ein ganz anderes Kaliber als AP oder sogar Königswasser. 
Sie ist sowas wie ein Kernreaktor im Selbstbau für den Refiner. Dagegen ist AP ein Windrad.
Extreme Vorsicht beim Handling der hochkonzentrierten Schwefelsäure ist also angesagt.

Die Theorie dahinter

Spare ich mir an dieser Stelle, denn wer hier lang surft will schnell zur Sache kommen. Wenn es aber interessiert, im vollständigen Report wird das natürlich erörtert.

Was macht die Goldzelle?

Die Goldzelle (US. engl. reverse electroplating, sulphuric cell) kann die Goldbeschichtung von metallischen Objekten entfernen. Somit wären goldbeschichtete Kontakte aus der IT natürlich hervorragend geeignet.
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Goldbeschichte Pins  adrenalinemedia (c)

Kontakte wie diese hier bestehen nämlich nur an der Oberfläche aus Gold. Darunter liegen weitere Galvanisierungsschichten aus z. B. Nickel, Kupfer, Bronze, Messing usw.
Da das AP Verfahren hier an seine Grenzen stößt, ist eine Verfahren für das selektive Abtragen der Goldschicht natürlich ideal.
Hier ist auch schon der erste Mythos, der "gebustet" werden muss. Selektiv kann das Verfahren nicht sein, ist es auch nicht. Es wird nur durch die Zufuhr von elektrischer Energie, die chemische Reaktion beeinflusst, so dass der Säure genügend Energie zur Verfügung steht um - scheinbar entgegen der elektrochemischen Metallreihe - das Gold gleichzeitig mit den unedlen Metallen zu lösen. Beim trägen AP Verfahren hat die Säure einfach zu wenig Energie zur Verfügung und begnügt sich mit den unedlen Metallen und dem Kupfer (das übrigens bereits zu den Edelmetallen zählt).
Aber bei Leistungen um die 150 Watt, die bei der Goldzelle pro Gallone (ca. 5L) zugeführt werden, reicht die Energie um selbst Gold kurze Zeit aufzulösen. Es zementiert sich an in der Säure herumvagabundierenden Kupferionen und sinkt schließlich nachdem es sich mit Gleichgesinnten zusammengeklumpt hat, langsam als schwarzer Schlamm auf den Boden des Gefäßes.
Viele Mythen gibt es hinsichtlich der Zusammensetzung des Elektrolyten - reichen 96% oder müssen es 98% sein? Glyzerin zugeben ja oder nein? Welche Stromstärke, welche Spannung ist optimal? Was passiert mit Silber, Palladium, Platin? Welches Anodenmaterial kann/muss ich benutzen?
Das Verfahren ist übrigens kein neuer "Hack", sondern wurde bereits um 1930 patentiert, entdeckt wurde es vermutlich bereits viel früher.
Viele, viele Fragen und daher an dieser Stelle wieder der Verweis auf den vollständigen Report, denn dafür ist ein Blogeintrag einfach zu kompakt.
Was den Bauplan angeht, so empfehle ich unerfahrenen Usern nicht von der Zusammensetzung abzuweichen die zuletzt hier veröffentlicht wurde. Was nicht heißt, das man es genau dort kauft, aber der prinzipelle Aufbau sollte nicht verändert werden. Insbesondere das hitzefeste Gefäß, die Bleianode und der Kupferkorb müssen sein.

Vorsicht!

Beim Handling mit der Säure ist bereits äußerste Vorsicht angebracht. Im heißen, konzentrierten Zustand frisst sie sich durch fast so ziemlich jedes handelsübliche Metall.
Chemical GAU adrenalinemedia (c)
Und so eine Kernschmelze hat es dann auch prompt gegeben, ein Kunststoffbehälter hat die heiße Säure nicht ausgehalten und sie hat sich unbemerkt zu meinen Füßen den Weg ins Freie gebahnt. 
War ´ne schöne Sauerrei und hat mich 2 Tage Arbeit und 10 Kilo Quarzsand gekostet, mein kleines Fukushima. Der Sand hat noch stundenlang heiß vor sich hin gezischt..
Also mal im Ernst: 
Das ist kein Schülerversuch! 
Wer nicht über die geeignete Erfahrung und Ausstattung verfügt, sollte es bleiben lassen.
Wenn alles gut läuft, emittiert die Lösung keine Gase, bis auf einen leichten Schwefeldioxid Geruch (faule Eier). Das ist soweit sehr erfreulich, denn hier punktet das Verfahren in der Sicherheit.
Allerdings geht nie alles wirklich gut und falls die Zelle zu lange läuft (zum Beispiel weil das Telefon klingelt und man mal 5 Sekunden wegschaut) beginnt sie einfach jedes Metall in der Lösung unter starkem Zischen und Freigabe von gefährlichen Schwefelverbindungen freizugeben. Man muss also immer während des Prozesses daneben stehen. 
Vorher/Nachher adrenalinemedia (c)
Leider ist dieser Augenblick - dann wenn es  zu zischen und zu rauchen beginnt - der an dem das Gold vollständig abgelöst wurde...
Man kann sich also entscheiden wie man es gerne hätte: unvollständig oder ungesund.
Die Säure ist eine schwere ölartige Flüssigkeit, die keinen Geruch abgibt und im Urzustand klar bis trüb erscheint. Durch die Anwendung der Goldzelle färbt sie sich schnell schwarz.

Los geht´s

Doch reden/schreiben wir nicht so viel: Es gibt natürlich auch was zu sehen. Bislang auf Englisch, aber durch den Text hier wisst ihr ja worum es geht. Schaut´s euch an und dann kommt zurück zum Text - viele Spass...


So also arbeitet die Goldzelle - klar hat man schon mal irgendwo verschwommen gesehen.
Aber wie immer liegt bei diesen Prozessen die Tücke im Detail. Das wilde Zusammenschütten der Säure und Hineinwerfen von vergoldeten Teilen bringt nicht sofort den Erfolg. Es gibt einige Parameter, die stimmen müssen. Man muss auf unvorhergesehene Vorfälle wie Rauchaustritt und Säureaustritt vorbereitet - und ich meine wirklich vorbereitet - sein. Wer dann erst überlegt was jetzt zu tun ist hat schon verloren. Alles muss bereit liegen. Schutzkleidung ist obligatorisch. Ziemlich viel Aufwand für den Fall der Fälle, ich weiß. Aber wenn er eintritt, dann ist Holland in Not - wie beim AKW.
Abonniere das Blog, dann erfährst du sofort, wenn es weitergeht, es gibt nämlich noch einige Details, Alternativen und  Informationen die so noch nicht im Netz stehen.

Samstag, 6. Oktober 2012

Palladium zu verkaufen



Palladiumfolien
Sehr selten angeboten.
Ähnlich Blattgold sind diese Folien hauchdünne edle Metallplättchen.
Ein Gramm Palladiumfolien beinhaltet geschätzte 500-1000 Stk.
Ideal zum Experimentieren, Sammeln usw.
Ca. 995er Palladium auf sehr dünnem Trägermaterial. Beständig gegen Salzsäure etc.
Gewicht: ca. 1g
Palladium ist ein äusserst seltenes, sehr schöne grau-silbernes Metall.
Es besticht durch seinen Edelmetallcharakter, es ist edler als Gold und kommt vor dem Platin, seine Fähigkeit die 900 hundertfache Menge an Wasserstoff des eigenen Gewichts zu binden - für diese Entdeckung gab es sogar 2010 einen Nobelpreis - und die starke orange Farbkraft seines Oxids. Wenige Tropfen Palladiumchlorid können eine ganze Badewanne einfärben.
Durch den Schmelzpunkt von 1700° ist es extrem hitzebeständig und aufwändig zu schmelzen.
Es findet heutzutage in Katalysatoren zur Abgasreinigung Verwendung
Ob als Schmuck....
..im Autokatalysator...
..oder in der Elektronik.
Diese Folien können einzeln entnommen und z.B. für Versuche, zum Vergleich oder zum Beimischen mit anderen Metallen verwendet werden.
Auch wenn Sie mit dem Gedanken spielen Katalysatoren zu recyclen, können Sie anhand dieser Proben verschiedene Prozesse testen.
Palladium ist ungiftig, aber als feines Pulver leicht entzündlich.
Palladium ist DAS Metall der nahen Zukunft. Sein Einsatz wird für Elektroautos unentbehrlich sein, da es als Energiespeicher der Brennstoffzelle ohne Alternative ist.
Sein Preis rangiert fast auf der Hälfte des Goldes. In Zukunft dürfte sich das drastisch ändern wenn Millionen Fahrzeuge mit Brennstoffzellen ausgerüstet werden, die auf Palladium basieren.
Palladium fällt als Nebenprodukt, bei der Gewinnung von Platin und anderen Erzen an. Es ist in kleinen Mengen sehr selten zu kaufen und wenn, dann nur zum Vielfachen des Marktpreises.
Hier aber können Sie das Metall weiter aufteilen und viele Jahre nutzen.

Die letze Aufnahme zeigt eine Mikroskopie zweier Folien in 200facher Vergrößerung.












Palladium ist das neue Gold!


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